Beisetzung Tom Blomefield



Tom Blomefield


 3. Mai 1926 bis 8. April 2020


Am 6. Dezember 2020 wurde seine Asche in Tengenenge beigesetzt.


Nach dem 2. Weltkrieg ließ sich der aus Südafrika stammende Tom Blomefield als Tabakfarmer in Rhodesien, dem heutigen Zimbabwe nieder. Auf seiner Farm fanden sich Farmarbeiter aus den umliegenden Ländern ein. Seine Farm nannte er Tengenenge, was in der Sprache der Chewa aus Malawi „Ursprung des Ursprungs“ bedeutet. Tom sprach bald verschiedene afrikanische Sprachen und übernahm auch die Lebensweise und Gebräuche seiner schwarzen Farmarbeiter. Äußerst ungewöhnlich im damaligen Rhodesien, das sehr von Rassentrennung geprägt war. 

Durch widrige wirtschaftliche Umstände warf die Farm nicht mehr genug ab, um zu überleben. Aber durch glückliche Fügung und intensiver Förderung durch Tom entwickelte sich Tengenenge zu einem Zentrum der Bildhauerkunst. Kurzgefasst kann man sagen, dass aus einfachen Wanderarbeitern Künstler wurden, die in kurzer Zeit Weltruhm erlangten. Noch heute leben und wirken über 65 Bildhauerinnen und Bildhauer in diesem außergewöhnlichen Künstlerdorf.

Kein Wunder, dass es für die Bewohner Tengenenges eine Ehre war, Toms letzten Wunsch zu erfühlen. Mit einer aufwändigen, traditionellen Zeremonie wurde sein Begräbnis in seiner Heimat Tengenenge zu einem besonderen Ereignis.

Tom verbrachte die letzten Jahre in Europa, wo er am 8. April in Holland verstarb. Unser Freund Bastian Müller schaffte es im Dezember Toms letzten Wunsch zu erfüllen und die Urne nach Zimbabwe zu bringen.

Am 6. Dezember wurde die Zeremonie mit Nyau Tänzern, ursprünglich aus Malawi stammend, in großem Rahmen gefeiert. Heute sind diese Tänzer auf den benachbarten Farmen beheimatet. Die Rolle der kunstvoll maskierten Tänzer war es bei der Totenfeier, die Verbindung mit den Ahnen aufzunehmen und Toms Geist den Weg zu weisen.

Eine besondere Veranstaltung nicht nur auf Grund der durch Covid19 bedingten Widrigkeiten! Weggefährten, Freunde und Verwandte reisten von weit her an, mussten untergebracht und beköstigt werden!

Die Frauen des Dorfes waren mit großem Einsatz und Können dabei, die vielen Gäste zu bewirten.

Unterstützung fanden sie im Profikoch Frederik Tirigu, der viele Jahre auch schon in Tengenenge für Besucher gekocht hat!

Die Urne fand ihren Platz in einer alten, unvollendeten Skulptur von Bernhard Matemera, einem der berühmtesten Künstler aus Tengenenge!

So war dieses Begräbnis  eine bemerkenswerte und seltene Ehre, die dem "Vater von Tengenenge"  zu Teil wurde. 

(alle Fotos von Bastian Müller)

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